IsiWissen


Unternehmensberatung für

Handwerksbetriebe



Grundlagen/Tipps

Vorwort:

Etwas ganz wichtiges möchte ich Ihnen vor allem anderen ans Herz legen. Geben Sie Ihrem Unternehmen eine Seele.

Ein Handwerksbetrieb lebt von dem Gedanken und der Vision des Unternehmers. Nur wenn der Unternehmer seine Gedanken, Vorstellungen und Visionen der Er für sein Unternehmn hat, an seine Mitarbeiter und Lehrlinge weiter gibt, werden diese die Arbeiten in seinem Sinne ausführen. Das Ergebniss davon ist ein hohe zufriedenheit bei Kunden und Mitarbeitern.

Die Probleme in einem Handwerksunternehmen sind in der Regel sehr vielschichtig. Leider werden, gerade in kleinen Betrieben die grundlegenden Betriebswirtschaftlichen Regeln nicht beachtet, so das Missstände im Unternehmen oft erst dann auffallen wenn das Kind schon beinahe im Brunnen liegt. Spich, wenn die Bank den Geldhahn zudreht.

Als Folge von längerem Fehlverhalten können Sie vielleicht Ihre Löhne nicht mehr Zahlen, haben sich Rechnungen von Lieferanten angehäuft oder, was noch schlimmer ist, die Auftragsbücher bleiben leer!

Jetzt ist eine schnelle sofortige Hilfe gefragt. Doch um es gleich einmal vorweg zu nehmen. Eine schnell sofort Hilfe gibt es in diesem Fall nicht. Es sei denn Sie haben einen guten Verwandten, der Ihnen einmal mit ein paar Zehntausend Euro unter die Arme greift.

Was nun vor Ihnen liegt ist harte Arbeit und um die ersten Maßnahmen kümmern wir uns im weiteren.


Es ist kein Geld mehr da!

Einen Satz den Heute jeder so oft hören bekommt, dass man Ihn am Ende wirklich glaubt, lautet: „Es ist keine Geld da, die Leute wollen nichts mehr ausgeben!?“

Wenn Sie diesem Satz zustimmen, lesen Sie hier unbedingt weiter.

Gehen Sie in hinaus, schauen sich sich um, schauen Sie sich bei Ihren Freunden und Bekannten um, bei Ihren Kunden und in Ihrem weiteren Umfeld. Stimmt es wirklich, geben die Menschen wirklich kein Geld mehr aus?
Die Antwort auf diese Frage ist ein ganz klares NEIN!

Schauen Sie auf die Straßen, fahren dort nur Auto die unter 10000 Euro kosten, schauen Sie auf die Kleidung die Menschen in Ihrem Umfeld tragen, trägt jeder Kleidung die man in Billigläden kauft? Schauen Sie auf die Vorgärten in Ihrer Stadt/Gemeinde stehen dort kleine transportabel Schwimmbecken? Blicken Sie sich um und beobachten Sie Menschen in Ihrem Verein, Ihrem Umfeld!

Sind diese Menschen alle verarmt? Sicher nicht!

Die Wirklichkeit ist, dass die Menschen in der heutigen Zeit, Ihr Geld, vom dem wirklich genug da ist, nur für Dienstleistungen und Waren ausgeben, von denen Sie als Kunde dahin gehend überzeugt sind, dass Ihnen diese Dienstleistungen und Waren später einen Nutzen erbringen, von dem Sie als Kunde etwas haben. Bei Anschaffungen die einem Kunden als Gewinnbringend erklärt werden stellt der Kunde heute sofort für sich ein Kosten/Nutzenverhältnis auf und geht auf die Suche nach einem besseren! All kann, man wundervoll in dem Begriff Kundenorientiert eines Unternehmens zusammen fassen. dabei richtig ein Unternehmen seine Tätigkeit auf die Bedürfnisse und Wünsche des Kunden aus. Das bedeutet übrigens nicht das Sie sich zum Sklaven eines Kunden machen, Sie als Unternehmen Wecken die Bedürfnisse eines Kunden und erzeugen Wünsche in seiner Vorstellung die er vorher noch nicht hatte!

Wie Kundenorientiert ist Ihr Unternehmen?


Nach wie vor, legen gerade wir Deutschen einen hohen Wert auf Qualität und Funktionalität eines Erzeugnisses und, und das ist sehr entscheidend, wir sich auch Bereit dafür etwas mehr Geld auszugeben. Viele Branchen haben das längst verstanden und sind mit der Umsetzung in Ihren Bereichen beschäftigt. Doch was macht das Handwerk, treu festhaltend an Jahrhunderten alten Traditionen und fest eingefahrenen Verhaltensmustern, bleibt man seinen Idealen Treu und verpasst den Markt der nach neuem sucht. Setzen Sie diesen Gedanken um, gehen Sie neue, andere Wege. Stellen Sie sich anders als die anderen am Markt dar, tun Sie Dinge, die andere nicht tun und Sie werden dem Erfolg nicht aus dem Wege gehen können.

Heben Sie sich ab

Um Privatkunden für Ihr Unternehmen zu finden, müssen Sie sich mit Ihrem Unternehmen von Ihren Mitbewerbern abheben. Schauen Sie sich demnach einmal bei Ihren Mitbewerbern um und halten Sie nach folgendem Ausschau:

Wie werben Ihre Mitbewerber?

Sehen Sie in Tageszeitungen, Anzeigenblättern, Telefonbüchern und anderen Printmedien nach und schauen Sie sich an, wie Ihre Mitbewerber Ihrer Werbebotschaft aufbauen. Wenn Sie im ähnlichen oder selben Tätigkeitsbereich Werben wollen erstellen Sie eine Anzeige die sich von denen der Mitbewerber unterscheidet, die auffälliger ist!

Dazu ein kleine Anekdote.
Als ich bei der Gründung meines Unternehmens meine erste Anzeigenserie schaltete, hatten meine Frau und ich lange an dieser Anzeige gebastelt. Ein kleines, lustiges Bild sollte darin enthalten sein. Dieses Bild zog sich dann später durch alle Werbungen. Natürlich musste ein Text dabei, nur ein paar, nicht ganz gewöhnliche, jedoch in Ihrer Aussage kräftig Worte. Ehrlich gesagt habe ich von dieser Anzeigenschaltung es waren 12 Stück in 3 Monaten, in meinen Auftragsbüchern vorerst wenig bemerkt. Doch ein Anruf nach beinahe 3 Jahren brachte mich zum schmunzeln, als eine Kundin sich bei Ihrem Anruf auf eben diese Anzeige bezog die Sie sich 3 Jahre aufgehoben hatte weil Ihr das kleine Männchen so gefallen hatte welches Ihr sofort aufgefallen war.

Erstellen Sie eine, oder mehrere Anzeige(n) und vergleiche Sie diese miteinander. Zeigen Sie die Anzeigen Freunden und Bekannten wenn Sie gerade einmal bei Ihnen vorbei schauen und fragen Sie diese nach Ihrer Meinung. Starten Sie anschließend Ihre Werbekampagne. Wenn sich nun Kunden bei Ihnen melden, fragen Sie diese Kunden doch einfach einmal, wie diese auf Ihr Unternehmen gekommen sind (ganz wichtig, merken Sie sich die Antwort)! Kam ein Rücklauf der Werbekampagne?

Wie zeigen sich Ihre Mitbewerber nach außen?


Die äußere Darstellung Ihres Unternehmens ist sehr wichtig. Vernünftige Firmenfahrzeuge, eine ordentlich gekleidete Belegschaft und freundliches und pünktliches Auftreten gehören zu den Grundvoraussetzungen die jeder Kunde für selbstverständlich hält. Überlegen Sie, was können Sie noch tun um sich von Ihren Mitbewerbern abzuheben? Möglichkeiten dazu wären z. B.


Führen Sie mit Ihrem Unternehmen arbeiten aus die 80% Ihrer Mitbewerber ebenfalls ausführen, dann konzentrieren Sie sich auf die 20%. Wo liegen die Stärken Ihres Unternehmens? Verlagern Sie diese in den 20% Bereich. Suche Sie in Ihrem Handwerksbereich eine Nische in der Sie wachsen können, in der Sie stark sind. Betrachten Sie das Angebot Ihrer Mitbewerber! Wenn Sie erkennen das Sie in einem Bereich – in meinem Bereich z. B. Innenputz – mit einer Marge von 0,5% oder weniger auskommen sollen, sprich im Volksmund die Preise kaputt sind, dann lassen Sie die Finger von solchen Aufträgen. Konzentrieren Sie sich auf den Bereich den andere weniger machen!

Sie wollen als Fliesenleger hochwertige Mosaikarbeiten ausführen? Dann tun Sie das! Doch dazu müssen Sie Ihren Kunden Ihre starke Seite zeigen, von alleine kommen nur sehr wenige auf Sie zu, zeigen Sie Ihm die Vorteile die ER davon hat, wenn Sie Ihm ein derart tolle Arbeit ausführen.

Nehmen Sie sich als Beispiel einmal einen Autoverkäufer. Nur sehr wenige Verkäufer setzen eine Kunden in die billigste Version eines Fahrzeuges. Gute Verkäufer zeigen dem Kunden die Luxusvariante, damit wecken diese Wünsche im Käufer, die dieser bisher noch nicht hatte, woher soll er denn auch Wissen was es alles neues gibt! Wenn Sie auch nicht die Luxusvariante an den Mann bringen, ein paar Extras sind aber immer drin.

Genau so müssen Sie auch Handeln! Wenn Sie Ihrer besondere Leistung verkaufen wollen, müssen Sie Ihrem Kunden diese Leistung auch anbieten. Es nützt Sie gar nichts, wenn Sie im stillen Kämmerchen jammern das keiner das will, was Sie besonders gut können! Gehen Sie auf Ihre Kunden zu und bieten Sie es an, zeigen Sie Ihrem Kunden Bilder, fahren Sie mit Ihm zu Refernzobjekten, heben Sie sich mit Ihrem Verkauf von der Masse der Mitbewerber ab!

Hören Sie nicht auf.

Und vor allen Dingen hören Sie nicht damit auf wenn es nach dem zweiten oder dritten Kunden noch nicht geklappt hat. Wenn es Ihnen hilf, schreiben Sie sich folgenden Satz, ganz groß auf ein Blatt Papier und hängen dieses gut sichtbar auf!


Jeden Morgen steht ein Mensch auf, der das sucht was ich anbiete!
Ich muss Ihn nur finden!


Kunden

Mänchen winkt
Das Herz eines jeden Unternehmens im Handwerk, liegt in seinem Kundenstamm. Dieser kann nicht groß genug sein und diesen sollten Sie Hegen und Pflegen wo es nur geht. Ein guter Kundenstamm wächst von alleine, durch unbezahlbar Mundprobagand!

In keinem anderen Kundenbereich wird so brutal und manchmal ungerecht über Handwerker geredet und hergezogen wie im Bereich der Privatkunden. Aber in keinem anderen Bereich wird auch eine derart gute Werbung für Handwerker gemacht. Eine Aussage von Nachbar zu Nachbar in der Art wie „Du der Heinzungs Müller hat mir die Heizung eingebaut, also echt sagenhaft!“ können Sie nicht kaufen und mit keiner Werbung der Welt erreichen.

Lesen Sie den Satz nochmal, „Du der Heinzungs Müller hat mir die Heizung eingebaut, also echt sagenhaft!“ denn dieser Aussage fehlt eine ganz wichtig Komponente! Ihr fehlt der Preis oder irgend eine Aussage dazu! Der Kunde ist zufrieden, vielleicht sogar begeistert von den Leistungen der Firma Heizungs-Müller, dass ist entscheidend, denn er übermittelt dem Nachbar sein Vertrauen in das Unternehmen. Der Preis der Leistung wird es später befragt.

Privatkunde, ist jeder von uns, irgendwann und irgendwo einmal. Wenn Sie also Wissen möchten was ein Privatkunde, fühlt, denkt, an Wünschen hat, worüber er sich Ärgert und was er gar nicht mag, gehen Sie in Ihr Badezimmer und schauen Sie in den Spiegel.
Mänchen hüpft
Stellen Sie sich einmal eine berufsfremde Leistung vor, die Sie von einem Handwerker erbracht haben möchten! Was wäre Ihnen wichtig?

Als Beispiel möchte ich das anbringen eines Wärmedämmverbundsystemes an einem Privathaus verwenden.

Als Unternehmer, der diese Leistung anbietet und ausführt, wären sicher die ersten Gedanken an technische Dinge wichtig, an Leistungmerkmalen die sich in Zahlen ausdrücken lassen und die dem Kunden die Rentabilität des Systems erklären. Einem Laien, könnten durchaus ganz andere Gedanken durch dem Kopf gehen.

Mögliche Gedanken eines Kunden:

Ein anderes, sehr gutes Beispiel kann ich Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung berichten.

Vor gar nicht langer Zeit wollte ich die Krankenversicherung wechseln, daher hatte ich einen Termin mit einem Kundenberater meiner neuen Krankenversicherung, bei mir zu hause. Nach einer kurzen Aufwärmphase, begann mir der Kundenberater die tollen Vorzüge, Mehrleistungen, und außergewöhnlichen Leistungen der Krankenversicherung zu erklären. Er machte das wirklich gut, doch in mir drin, in meinen Gedanken hing ich an ganz andere Themen fest.

Erst als ich Ihn darauf hinwies, was mir wichtig war, erkannte er worum es eigentlich gehen sollte.

Nämlich um mich und meine Probleme und nicht um sein so tolles aber für mich fast unbrauchbares Verkaufgespräch!


Genau das ist der Punkt um den es in Zukunft bei Ihnen gehen muss. Als Handwerker sind Sie auch Verkäufer, Sie sind der Berater, der die Sprache des Kunden reden muss! Es gibt jede Menge Handwerker, die einem Kunden die technischsten Ding und Arbeitsabläufe erklären und am Ende überhaupt nicht wissen, was dem Kunden wichtig ist.

Vertrauen

Für einen Privatkunden ist oftmals das Vertrauen zu einem Handwerker mehr gefragt als der Preis der auf einem Angebot steht. Hier an dieser Stelle kommen nun SIE als Handwerksmeister ins Spiel.

Für manche Handwerksmeister ist es ein echtes Problem zu Kunden eine positiven Kontakt auf zu bauen. Viel Handwerker arbeiten nach dem Muster:

  1. Angebot erstellen mit möglichst wenig Aufwand und Zeitverlust
  2. Angebot so günstig wie möglich machen und zusenden
  3. Warten das der Kunde sich meldet
  4. Nach erfolgter Zusage werden die Arbeiten ausgeführt
  5. Die Rechnung wird zu gesendet und das war es.
Bei größeren Unternehmen kann es durchaus sein, dass der Kunde den Chef, oder den Mitarbeiter der den ersten Kundenbesuch getätigt hat, nie wieder sieht. Anonymität herrscht vor und bleibt auch. Vertrauen, wird dabei nicht aufgebaut. Dieses Verhalten ist übrigens noch recht neu. Ich kann mich gut an meine Lehrzeit erinnern, da war das noch ganz anderes, sehr viel Kundenfreundlicher, sehr viel Vertrauter.


Wie Sie Kunden finden!


Privatkunden erreichen Sie nicht wenn Sie in Ihrem Büro sitzen und auf einen Anruf warten. Sie müssen sehr viel investieren, um Privatkunden zu erreichen. Fast gleiches gilt für Geschäftskunden die Aufräge über Ausschreibungen vergeben.

Zuerst schauen Sie sich Ihren eigenen Lebensstil an. Es ist für Ihr Privatkundengeschäft von großer Wichtigkeit, dass Sie am öffentlichen Leben teilhaben und das Sie kein Geheimnis daraus machen, dass Sie Unternehmer sind.

Nehmen Sie Teil an öffentlichen Veranstaltungen, versuchen Sie dort auch Werbung für Ihr Unternehmen zu platzieren, sei es auf einer Festbroschüre oder einem Plakat oder mit einem Fass Freibier zum Frühschoppen. Auch wenn es seltsam klingen mag, nehmen Sie an Beerdigung in Ihrem Ort teil, der Friedhof und die nachfolgende Trauerfeier waren schon oft Ort, an dem größere Geschäfte ihren Anfang genommen haben.

Überlegen Sie einmal kurz, wie Sie selbst einen Handwerker ermitteln würden. Was wäre Ihr erster Schritt einen Dachdecker, Maler, Betonbauer zu finden?

Der Stammtisch, der Nachbar, das Umfeld des Menschen, dort sucht dieser al erstes nach einem Hinweis zu Lösung seines Problemes.

Auch sehr beliebt ist hier ein örtliches Telefonbuch. Das hat mehrere Gründe, zum einen die örtliche Nähe des Handwerkers, zum anderen ist der Handwerker vielleicht im eigenen Umfeld schon bekannt oder/und hat einfach einen guten Ruf – gerade der „gute Ruf“ ist bei Privatkunden sehr gefragt und von großer Bedeutung.

Eine langwierige Angelegenheit ist es, Werbung in Tageszeitungen zu platzieren. Es ist schlicht und einfach Quatsch eine einsame Anzeige zu schalten. Wenn Sie in einer Tageszeitung werben, erstellen Sie sich eine Werbebudget (das sollten Sie sowieso machen, machen Sie es am besten sofort!) und eine dazu passende Werbekampagne, mit der Sie gezielt Ihre Zielgruppe an Kunden ansprechen!

Wollen/Müssen Sie im Bereich der Ausschreibungen tätig sein, erstellen Sie sich eine Werbemappe und gehen Sie auf Werbetour zu Architekten, Wohngesellschaften, Bauträgern usw. Zusenden der Unterlagen, ist der einfach Weg! Nur leider landet dieser Weg im Müll! Durch die Überflutung mit Werbepost die heute vorhanden ist erreichen Sie auf diese Art nur wenig.
Machen Sie sich daher daran einen Termin zu vereinbaren und stelllen Sie sich persönlich vor, Übergeben Sie die Unterlagen persönlich und stellen Sie einen positiven Kontakt her!

Tipps

Erste Hilfe in der Betriebsführung

  1. Die Bank
  2. Los gehts
  3. Kosten senken
  4. Büro
  5. Material Einkauf
  6. Die Abeitsleistung

Die Bank

Die Bank ist einer Ihrer wichtigsten Geschäftspartner und ohne Ihre Hausbank läuft so gut wie nichts. Blicken Sie einmal kurz in sich selbst hinein, kennen Sie Gedanken und Sätze in der Art wie: „Die Scheißbank, dauernd will die nur etwas von mit haben!“.

Sie benötigen die Bank nicht nur für laufende Geschäftskonten, auch für Avalkredite, Bürgschaften und langfristige Darlehen und einiges mehr!

Bankunternehmen und deren Mitarbeiter brauchen die Zusammenarbeit mit Ihnen als Unternehmer und Sie brauchen Ihre Unternehmenszahlen. Selbst wenn sie schon seit 30 Jahren Stammkunde bei Ihrer Bank sind, werden Sie mit Ihren Problemen auf taube Ohren stoßen, denn in diesem Fall zählen für die Mitarbeiter der Bank nur noch klare Zahlen. Sie benötigen demnach aussagekräftige Unterlagen aus denen hervorgeht, wo Ihr Unternehmen steht und vernünftige Prognosen, die aufzeigen, wie Ihr Unternehmen in Zukunft diese Krise überwinden kann.

Machen Sie es sich zur jährlichen Regel, Ihrer Bank am Jahresanfang eine BWA des Vorjahres und einen Finanzplan des Folgejahres unaufgefordert vorzulegen. Ihr Verhältnis zur Bank wird sich dadurch sicher verbessern. Was Ihnen bei Kreditverhandlungen ein nicht unerheblichen Vorteil bringt.


Los geht’s:

Besorgen Sie sich eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (kurz BWA genannt) sowie Ihre Bilanz und setzen Sie sich hin und schauen sich die Ausgaben und Einnahmen der letzten zwei Jahre an. Anhand dieser Zahlen erstellen Sie nun einen realistischen Finanzplan (ein Beispiel dazu finden Sie im Downloadbereich) für die nächsten fünf Jahre.

Existensgründer stehen hier vor dem schwierigen Problem Ihre Einnahmen zu schätzen! Schätzen Sie Ihre Einnahmen nicht zu Optimistisch, denn das verführt dazu, dass Sie ein mehr an Ausgaben planen. Als kleiner Tipp am Rande, nehmen Sie als Umsatz 5000,- pro Monat und pro produktivem Angestellten, dass ist ein Umsatz der durchaus realistisch und erreichbar ist.

Einen Finanzplan zu erstellen, erfordert von Ihnen, dass Sie sich intensiv mit Ihrem Unternehmen beschäftigen und das Sie sich intensiv Gedanken über Einnahmen und Ausgaben in Ihrem Unternehmen machen. Das müssen Sie auch dringendst tun, um Veränderungen herbei zu führen.

Anhand der BWA können Sie an Ihren tatsächlichen Zahlen sehen wie hoch Ihre Einnahmen und wie hoch Ihre Ausgaben pro Jahr und pro Monat waren. Kommen Sie bei den Umsätzen auf ca. 5000-,€ pro Monat/pro Mann?

Vergleichen Sie die Einnahmen pro Monat mit den monatlichen Ausgaben. Sind die Ausgaben höher liegt das Problem klar auf der Hand.

Stellen Sie fest in welchen Bereichen Ihre Einnahmen verschwinden. Wurde planlos investiert, Maschinen angeschafft die nun nutzlos in der Werkstatt herumstehen, sind die Privatentnahmen stetig am wachsen? Gliedern sie gewissenhaft auf wohin das Geld geht, so da erkennlich wird an welchen Stellen einsparungen und Änderungen durchführbar sind.

Das wichtigste ist wie immer das gleiche:

Sie müssen es TUN!


Kosten senken:

Um die Kosten in einem Unternehmen zu senken, müssen Sie zuerst die Bereich in Ihrem Unternehmen finden in dem, auf gut Deutsch, dass Geld aus dem Fenster geschmissen wird! Hierzu sind einige einfach Schritte notwendig.


Büro

Schauen Sie sich in Ihrer BWA die Personalkosten sowie die Sachgemeinkosten an. Hier liegen sehr oft hohe Ausgaben für Büromitarbeiter oder getätigte Anschaffungen die auf Ihren Sinn hin geprüft werden müssen. Etwas was gerne übersehen sind wird sind gerade im Bauhandwerk, angestellte Mitarbeiter in der Winterzeit.

Während die produktive Belegschaft auf ein Minimum an Mitarbeitern zurück gefahren wird, bleibt die Anzahl der Angestellten gleich! Das bedeutet im Winter das eventuell 5 produktive Mitarbeiter die Lohnkosten für 3 unproduktive Angestellte erwirtschaften müssten!

Natürlich geht das nicht!

Um derart anfallende Kosten zu überbrücken müssen schon in den Zeiten hoher Auslastung, Rücklagen für den Winter gebildet werden!

War die Auslastung des Unternehmens im Sommer so hoch, die Gewinne so gut, dass Rücklagen für den Winter gebildet werden konnten? Nein! Dann haben Sie bereits ein Problem entdeckt.

Hier eingie weitere Beispiele:

Sie haben auf Ihrem Lager 500 m² Gerüst liegen.

Prüfen Sie ob es für Sie günstiger ist, dass Gerüst von einem Gerüstbauer stellen zu lassen. In der Regel ist es so, dass Sie als Handwerksunternehmer mit Ihren Gesellen im Preis viel höher sind als Gerüstbauer!
Maßnahme: Verkaufen Sie Ihr Gerüst bis auf ca 100 m²

Wie hoch sind die Telefonkosten für Mobiltelefone?

Prüfen Sie die Kosten, sind wirklich alle geschäftlich? Benötigt jeder Mitarbeiter ein Handy? Sind die Verträge noch aktuell oder gibt es günstigere Vertragsfreie alternativen?

Wie sieht es in Ihrem Lager aus?

Horten sich hier zuviel bestellte Waren, kaufen Sie in großen Mengen ein? Alles was im Lager steht ist totes Kapital, diese Kosten belasten Ihrer Ausgaben und liegen über lange Zeit fest. Geld das Ihnen anderswo fehlt. Schauen Sie sich die Ausgaben sehr genau an, prüfen Sie diese und senken Sie Ihre Ausgaben.

Halten Sie Ihr vorhaben auf den Finanzplänen für Ihre Bank fest.

Es gibt sehr viele zu Prüfende Punkte, jede genauer Sie Arbeites desto eher werden Sie die Schwachstellen im Unternehmen finden! Klammern Sie sich selbst nicht bei einer Kritischen Bewertung aus. Wieviel Stunden sind Sie "produktiv" für Ihr Unternehmen tätig?

Erstellen Sie unbedingt eine Gemeinkostenberechnung und ermittels so jährlich Ihren Kundenverrechnungssatz!


Material und Einkauf

Sicher fällt Ihnen bei dem Thema „Material“ sofort der Satz ein „Im Einkauf liegt der Gewinn“. Das ist zwar richtig, doch darum soll es hier gar nicht gehen. Der Kernsatz um den es hier geht könnte vielmehr lauten:

„In der Materialverwaltung liegt der Gewinn“.

Sie werden es nicht glauben, aber es gibt Unternehmen in denen Palettenweise Material zuviel bestellt wird, oder in den haufenweise Material verschwindet ohne das es je die Baustelle gesehen hat.

Dies sind natürlich Zustände die kein Unternehmen verkraften kann. Andere Unternehmen kalkulieren Grundsätzlich 20% der Auftragssumme als Materialkosten was in manchen Fällen durchaus stimmig sein kann, in anderen Fällen, aber in eine katastrophale Lage führen kann.

Einmal ganz davon Abgesehen, dass jegliche Kontrolle fehlt.

Veränderungen der Materialwirtschaft:

Eine weitere immer mehr um sich greifende Thematik mit Material, ist der Müll!
Im Trockenbau, oder im Wärmedämmbereich werden Platten verarbeitet. Hier ist es oftmals günstiger Restteile nicht zu verarbeiten, sondern sofort eine Neue Platte zum zuschnitt zu verwenden! Die Lohnkosten sind der entscheidente Faktor: Fünf Minuten sind schnell verflogen wenn man ein Plattenteil sucht, dann noch zuschneiden und schon sind die Lohnkosten für Suche und Zuschnitt teurer als sofort eine neue Platte zu verwenden.
Auf der anderen Seite steht der Müll! Auch dieser muss entsorgt werden und ggf. falls vor einem Kunden gerechtfertigt werden. Gerade im Privatkundenbereich sieht eine derartiges Verhalten sehr seltsam aus.



Arbeit

Regel: Ohne Nachkalkulation wird nicht mehr gearbeitet!

Sie müssen sich zur Regeln machen zur jeder, wirklich zu jeder Baustelle, eine Nachkalkulation zu erstellen. Anhand eines Vordruckes können Sie diesen in sehr kurzer Zeit ausführen.

Das größte Manko der Nachkalkulation, daher wird diese so selten gemacht, ist, dass Sie Ihnen als Unternehmer genau zeigt, wann Sie wieder einmal bei einem Auftrag nichts verdient haben. Leider machen viele Unternehmer daher viel zu selten eine Nachkalkulation.

Erstellen eine Nachkalkulation:

Baustelle:_________________________________________________________________

Erklärung

Ausgaben

Einnahmen

Gezahlte Rechnungssumme (Netto)


19510,00

Gerüstkosten

2500,00


Lohnkosten 2 Gesellen 300 Std*14,50

Lohnkosten Lehrling 150 Std*10,20

Gemeinkosten 140% auf Lohnkosten

4350,00

1530,00

8232,00


Materialkosten

1850,00


Summe Ausgaben

18462,00


Gewinn/Verlust


+1048,00

Wenn Sie bei einer Nachkalkulation ein negatives Ergebnis berechnen, ist es nicht damit getan die Tabelle bei die Akten zu legen. Nun sind wieder einmal SIE gefragt. Sie müssen den Fehler finden der zu dem Verlust geführt hat und diesen bei den weiteren Baustellen abstellen. Als Mögliche Fehler (ein paar Beispiele) können in Betracht kommen:

Das ist nur ein sehr kleiner Teil der Möglichkeiten die Sie habe. Beginnen Sie umgehend mit der Umsetzung der oben genannten Möglichkeiten. Wie schon mehrmals gesagt, ändern wird sich nur etwas wenn SIE es tun!

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Ihr Malermeister Karl-Heinz Wallon

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